Der Hochschwab und sein Wasser
Die historische Bedeutung der nordseitigen Wasservorkommen des Hochschwabs für die Bundeshauptstadt Wien ist bekannt. Nunmehr werden die Wasservorkommen des südlichen Hochschwabs zur Versorgung des steirischen Zentralraumes mit Trinkwasser genutzt. An der Südseite des Hochschwabs wurden in der Eiszeit riesige Schotterhalden abgelagert. Für das Karstwasser, das hier einströmt, wirkt dieser Schotter als Speicher und Filter.
Große Niederschlagsmengen (bis zu 2000 mm jährlich) sind die Basis des Wasserschatzes im Hochschwab. Tief unter den Felsen im Karst beziehungsweise im Schotter verbirgt sich dieser Wasserschatz - reines, klares Trinkwasser. Dolinen, Schächte, Klüfte und Spalten leiten das Regen- und Schmelzwasser in das Innere des Berges, den ein gigantisches Gefäßsystem aus unterirdischen Wasseradern und Seen durchzieht.
In der Tiefe des Schotters vollzieht sich eine geheimnisvolle Wandlung. Das Grundwasser umspült das Gestein, nimmt dabei die wertvollen und lebenswichtigen Mineralstoffe und Spurenelemente auf und wird so wertvolles Trinkwasser. Bis das Wasser diesen Schotterkörper durchströmt hat, vergehen zumeist zwei bis vier Jahre.
Jener Schotterkörper, über dem sich die Brunnen der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd GmbH befinden, liegt zu Füßen des Berges, am Ursprung des St. Ilgener Tales ist ein riesiger Grundwasserkörper, dessen jährliche Grundwassererneuerung bis 40 Millionen m3 beträgt. Hier beginnt auch die lange Reise des Wassers (jährlich 6,3 Mio. m3) durch die 76,5 km lange Trinkwassertransportleitung der ZWHS.
Der Großteil des unterirdischen Wasserschatzes fließt über die Oberflächengewässer Richtung Süden weiter.
Ein einzigartiger Naturraum mit seiner spezifischen Ausstattung - Morphologie, Geologie, Boden, Klima, Vegetation und vieles mehr - bildet die Basis für die hervorragende Qualität des Trinkwassers vom Hochschwab. Unter Einsatz von hohem technischen Aufwand gelangt dieses Wasser, ursprünglich unverändert, als Trinkwasser in unsere Städte und Haushalte.
Das Hochschwabmassiv - ein Teil der Nördlichen Kalkalpen mit rund hundert Gipfeln - befindet sich im Norden der Steiermark und erstreckt sich über 590 km2. Es erreicht mit dem gleich- namigen Hochschwabgipfel eine maximale Seehöhe von 2277 m. Die mittleren Jahresniederschlagsmengen reichen von wenigstens 1400 mm in den Tälern der Nordseite bis zu 2000 mm in den Hochzonen, mit 1000 mm verzeichnet der Südfuß die niedrigsten Niederschlagsmittel.
Das gesamte Hochschwabmassiv stellt eines der größten zusammenhängenden Karstgebiete Österreichs dar. Es besteht zu 83% aus Karbonat- und Lockersedimentgesteinen. Dies begünstigt die unterirdische Speicherung der einsickernden Niederschlagswässer. Neben dem Karstwasser ist auch ein hoher Anteil an Kluftwasser zu finden. Doline, Schächte, Klüfte und Spalten leiten das Regen- und Schmelzwasser in das Innere des Berges, den ein gigantisches Gefäßsystem aus unterirdischen Wasseradern und Seen durchzieht. Die Wassernutzungsrechte dieses riesigen Wasserspeichers verteilen sich auf die Stadt Wien und auf das Land Steiermark.
Bei den Wasservorkommen im nördlichen Teil handelt es sich um oberflächlich austretende Quellen, bei den Vorkommen im südlichen Teil um Grundwasservorkommen die mittels Pumpen gefördert werden. Neben Wien und Graz beziehen viele kleinere Gemeinden ihr Trinkwasser aus dem Hochschwabmassiv.
Mehr Interessantes auf der Informationsseite des WASSERVERBANDES HOCHSCHWAB - SÜD